Hallo zusammen,
in letzter Zeit passiert einfach so viel, dass ich kaum hinterherkomme. Den Großteil meiner Zeit verbringe ich natürlich in meinem Freiwilligenprojekt (von 8-12 Uhr mit den Babys und von 12-17 Uhr mit den Senioren) und danach bin ich meistens ziemlich müde, aber statt mich auszuruhen, habe ich dann eigentlich immer noch etwas vor, wie Jhoselyns Deutschunterricht zum Beispiel. Es sind einfach nur noch weniger als zwei Wochen bis sie nach Deutschland fliegt und ich versuche, so viel Zeit wie möglich mit ihr zu verbringen.
Am 13. Dezember war eine Galaveranstaltung des Tourismusstudiengangs der Uni in Guaranda, bei der Miss und Mister Turismo gewählt wurden. Und Kevin (Jhoselyns Bruder) hatte uns beide eingeladen mitzukommen, um ihn bei seiner Teilnahme zu unterstützen. Die ganze Sache war ziemlich formell, also bin ich an den beiden Abenden vorher mit Jhoselyn nach Guaranda gefahren, um für uns zunächst Kleider und dann Schuhe zu kaufen. Was sich, wie zu erwarten, ziemlich schwierig herausgestellt hat. Die größte Schuhgröße, welche ich gefunden habe, war 38, also immer noch zwei Nummern zu klein, aber bei so Veranstaltungen trägt man nun mal hohe Schuhe und da musste ich jetzt durch.
Und so Misswahlen sind zwar schon interessant, mal zu sehen, aber eigentlich absolutes Fremdschämen. Aus jedem Semester standen eine Miss und ein Mister zur Wahl zur Verfügung. Sie sind etwas über die Bühne gemodelt, während einiges über sie vorgelesen wurde, wie auch die genaue Beschreibung ihres Outfits. Danach sollten sie dann eine Frage über den Tourismus in Ecuador beantworten. Die Antworten hatten sie alle auswendig gelernt und trugen sie mehr oder weniger sicher vor. Im Allgemeinen war ich sehr überrascht, wie schüchtern und unsicher die Ecuadorianer auf der Bühne waren, da sie mir sonst eher erscheinen, als würden sie von Selbstbewusstsein nur so strotzen.
Gewonnen hat Kevin dann nicht, aber wir hatten trotzdem noch viel Spaß und haben viel getanzt. Bis meine Füße irgendwann so weh taten, dass ich meine Schuhe ausgezogen habe und barfuß in dem Dreck stand, was mir dann aber auch egal war.
An dem Wochenende danach bin ich zusammen mit Kevin nach Baños gefahren und wir haben uns mit einigen anderen Freiwilligen aus Ambato getroffen (an den Willen mancher, Spanisch zu sprechen, sollte man noch arbeiten). Wir waren bei dem wohl bekanntesten Fotospot Ecuadors, dem „Casa de Arbol“ (Baumhaus), an dem zwei Schaukeln hängen. Man schaukelt über dem Abgrund und hat eine wunderschöne Sicht über Baños, auf den Tungurahua (einen Vulkan) und die vielen anderen grünen Berge. Allerdings waren wir etwas spät dran und die Fotos sind aufgrund mangelnden Lichts nicht ganz so traumhaft geworden. Genug Touristen haben wir trotzdem getroffen.
Nachdem wir abends wieder Tanzen waren, waren meine Beine am nächsten Tag absolut Matsch, aber trotzdem haben wir uns auf den Weg zu einem Wasserfall in der Umgebung gemacht. Zahlreiche Treppen ging es runter, aber der Wasserfall war traumhaft! Wir sind dann noch baden gegangen und ich bin mit Johannes sogar hinter den unteren Wasserfall geklettert. Unglaublich wie laut und kraftvoll so Wasser sein kann!
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