Hallo zusammen,
vorletztes Wochenende war ich in Cuenca, der drittgrößten Stadt Ecuadors, welche bekannt ist für ihre Altstadt aus der Kolonialzeit. Mit ihren 52 Kirchen, könnte man ein Jahr lang jedes Wochenende in eine andere gehen. Ich war nur in der Kathedrale, aber die allein hat mich schon ziemlich beeindruckt, so wie eigentlich auch die ganze Stadt.
Lange hatte ich hin und her überlegt, ob ich fahren soll oder nicht, denn es ist schon etwas weiter und ich musste alleine fahren. Letztendlich habe ich mich Freitagabend überwunden, mich auf den Weg zu machen und habe dann mit all meinem Glück in Riobamba, wo ich umsteigen musste, noch so knapp den Bus verpasst, dass ich zweieinhalb Stunden auf den nächsten warten musste. Angekommen in Cuenca bin ich dann um vier Uhr morgens, bin nur noch mit dem Taxi ins Hostel gefahren, habe mich mit einigen anderen Freiwilligen getroffen und bin schlafen gegangen.
Am nächsten Tag bin ich trotzdem recht früh aufgestanden, schließlich wollte ich die kurze Zeit in Cuenca auch nutzen! Und schon die Dusche mit dem temperaturregelbaren Wasserhahn und der riesige Spiegel im Bad am Morgen waren sensationell. Den Tag haben wir dann so ziemlich damit verbracht, durch die Straßen und über Märkte zu schlendern, die Kathedrale anzuschauen und in verschiedenen Cafes zu plaudern. Und ich muss sagen, die Stadt ist wirklich hübsch! Abends waren wir dann noch auf einem Aussichtspunkt, wo man eine wunderschöne Sicht über Cuenca hatte, während es langsam dunkel wurde. Danach sind wir noch ausgegangen, um in den Geburtstag von Sammy, einem meiner Mitfreiwilligen, reinzufeiern.
Nächsten Morgen habe ich mich dann als erste wieder auf den Rückweg gemacht und auch da hatte ich wieder fürchterlich Pech mit den Busverbindungen, so dass ich dann natürlich auch das letzte Camioneta nach Salinas verpasst habe und ein teures Taxi nehmen musste (naja USD 10 für so 45 min Fahrt – kann man nun mal nicht mit Deutschland vergleichen).
Als ich Montagmorgen dann zur wöchentlichen Reunion gehen wollte, hieß es nur, die findet nicht statt, wir gehen zur Trauerfeier. Ich war etwas überrumpelt und habe dann erfahren, dass am Tag vorher auf einer Fiesta in einer Gemeinde in der Nähe drei junge Erwachsen gestorben sind, von denen einer aus Salinas kam und bei mir in der Fundacion gearbeitet hat. Ganz Salinas steckte die beiden Tage bis zur Beerdigung in einer riesigen Trauerwolke und ich verbrachte Stunden mit den Senioren auf seiner Trauerfeier. Die Senioren und besonders seine Familie und Freunde leiden zu sehen, hat mich dann auch ziemlich fertig gemacht.
So hat das Wochenende in einer wunderschönen Stadt leider ein eher tragisches Ende genommen.
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