Hallo zusammen,
nach mehr als einem Monat und etwas schlechtem Gewissen melde ich mich auch mal wieder. Einige haben mich gefragt, wann ich denn endlich mal wieder etwas erzähle und einerseits freut mich das total, dass euch das hier so interessiert, aber auf der anderen Seite ist mein normaler Alltag dann auch wieder nicht zu spannend. Jetzt habe ich gerade Spring Break, war die letzten drei Tage in Seattle und habe ganz viel zu erzählen! Ich habe eben schon gefühlt tausende Fotos hochgeladen und dabei ist mir aufgefallen, dass ich echt ewig nichts mehr berichtet habe und ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll.
Ich hatte mit Freundinnen vor einer Weile mal unsere Koordinatorin, die sich halt um uns Internationals kümmert, gefragt, ob es irgendeine Möglichkeit für uns gibt, in die USA zu kommen, weil es ist halt echt nicht weit weg, aber alleine unmöglich. Von unserer Schule wird leider auch nichts angeboten, also hat sie sich mal für uns bei anderen Schuldistrikten umgehört. Wenige Tage später kam dann die Nachricht, dass wir vier mit zwei Schulen aus Sooke nach Seattle gehen könnten, wenn wir ganz schnell, die Einverständnis von unseren Eltern bekommen! Ich habe natürlich sofort gefragt, wir mussten einigen Papierkram ausfüllen, Tasche packen und dann waren wir auch schon „ready to go“ (ja, mich auf Deutsch auszudrücken ist manchmal wirklich schwer, das Wort „awkward“ ist auch einfach unersetzlich und eines meiner Lieblinge).
Vor drei Tagen hieß es dann früh aufstehen, nach Fulford fahren, die Fähre nach Swartz Bay nehmen, sich mit denen von den anderen Schulen treffen, dann mit der nächsten Fähre nach Tsawwassen und letztendlich mit dem Bus über die Grenze bis nach Seattle.
Zunächst einmal hatten die anderen alle normale Koffer oder große Taschen dabei, als würden wir Wochen wegfahren. Wir hatten erklärt bekommen, wir sollen nur ein schmales Gepäckstück mitnehmen und hatten alle einfach einen Rucksack, was meiner Ansicht nach für zwei Nächte auch komplett reicht. Was die alles dabei hatten, wundert mich wirklich. An der Grenze wurden noch mehr Papiere ausgefüllt und der Reisepass abgestempelt. Es war alles total entspannt und wir konnten problemlos in die USA einreisen. Mein erstes Mal USA und ja, ich war schon aufgeregt, auch wenn es da nicht wirklich viel anders ist, als hier.
Wir sind dann zunächst einmal ein wenig durch Seattle gefahren und ich muss sagen, so schön ist die Stadt wirklich nicht. Dort leben so 650.000 Menschen, es liegt am Meer, die Gebäude sind alle recht normal und es hat natürlich geregnet, kaum dass wir angekommen waren. Wir sind dann zunächst einmal zum Pike Place Market gefahren, der berühmt ist für seine fliegenden Fische, und haben uns da etwas umgeschaut. Danach haben wir im Hotel eingecheckt, hatten Pizza zum Dinner und haben uns mit ein paar der anderen Internationals angefreundet, die versprochen haben, dass sie uns mal auf Salt Spring besuchen kommen.
Später ging es dann ins IMAX cinema und wir haben Allergiant, den dritten Teil der Divergent („Die Bestimmung“) Reihe, geschaut. Ich war hier einfach noch kein einziges Mal im Kino und dann war direkt diese unglaublich riesige Leinwand echt beeindruckend und zum Teil auch etwas unheimlich, weil man sich wirklich so fühlt, als wäre man mitten im Geschehen. Allerdings muss ich sagen, dass mir der dritte Film gar nicht so gut wie die vorherigen gefallen hat. Um Mitternacht ging es dann erschöpft zurück ins Hotel.
Am nächsten Morgen mussten wir dann um acht auch schon wieder aufstehen, haben gefrühstückt und sind dann zur Space Needle gelaufen. Das Wetter war leider ziemlich bewölkt und die Aussicht nicht allzu gut, aber Seattle wirkte von dort oben gar nicht so groß. Ich muss sagen, dass Toronto da viel eindrucksvoller war. Wir haben trotzdem ein wenig die Aussicht genossen, ich habe mit dem Wind und meinem Rock gekämpft und wir haben ein paar Fotos gemacht. Nach der Lunchpause sind wir ins Experience Music Project Museum gefahren. Es war echt toll gestaltet und es gab verschiedene Ausstellungen über populäre Musik, Science Fiction und Popkultur. Später sind wir nochmal nach Downtown und dem Pike Place Market gefahren, um ein wenig zu shoppen und sich die Stadt auf unsere eigene Faust anzusehen. Dinner hatten wir schließlich in der Spaghetti Factory, wo es echt lecker war.
Als die Sonne untergegangen war, sind wir dann noch einmal auf die Space Needle hoch und haben die Lichter der Stadt bewundert. Ich hatte den ganzen Tag über echt viel Spaß, was ich vor allem meinem vier echt guten deutschen Freundinnen zu verdanken habe, die mich manchmal auf die Palme treiben, aber auch immer zum Lachen bringen und mit denen es nie langweilig wird. Abends saßen dann fast alle Internationals bis so 1 Uhr auf einem der Hotelzimmer, wir haben uns alle etwas unterhalten und besser kennengelernt. Ich muss sagen, die sind alle echt nett und es war toll, neue Leute zu treffen!
Am letzten Tag haben wir nach dem Frühstück schon ausgecheckt und sind in ein“Shoppingdorf“, wie ich das jetzt einfach mal nenne, gefahren. Es war so unglaublich riesig und wir hatten keine andere Wahl als Shoppen zu gehen. Da ist es natürlich auch schwer zu widerstehen, vor allem weil es hier einfach viel tollere Läden gibt als in Deutschland. Ich habe mir Schuhe (keine Ahnung, woher auf einmal dieser Schuhtick kommt), einen Rucksack, einen Bikini und zwei T-Shirts gekauft und bin richtig glücklich damit. Danach ging es auch schon wieder zurück über die Grenze nach Kanada. Zum Glück hatte keiner über $800 ausgegeben, also musste auch keiner extra zahlen. Die Steuern in Washington waren schon hoch genug. Ganz knapp haben wir dann die 5 Uhr Fähre verpasst, also durften wir bis um 7:40 auf die Fähre nach Salt Spring warten, während die anderen schon eine Fähre um 6 nehmen konnten. Aber mit Karten spielen ging die Zeit dann recht schnell um. Als wir dann endlich auf der Fähre waren, gab es Wetterprobleme und wir saßen 45 weitere Minuten da bis es endlich los ging. Total erschöpft haben wir einfach geschlafen und waren um elf dann wieder zuhause auf Salt Spring, wo mein Gastvater sich auf der Fahrt nach Hause direkt alle meine Erfahrungen von Seattle anhören musste.
So, das war es von Seattle und ich packe die meisten Fotos jetzt einfach mal hier drunter. Dazu muss ich allerdings sagen, dass es nicht alle meine sind, weil wir alle eine Kamera dabei hatten und ich ein paar von den anderen stibitzt habe.
Ein paar Eindrücke vom Pike Place Market…
…und von der Space Needle…
…und das EMP Museum…
…und ein paar mehr Bilder von Seattle
So, ich glaube, das war erst einmal genug und ich könnte wetten, ich habe noch irgendwelche tollen Bilder vergessen, aber es ist schon spät und ich bin müde, also sage ich mal gute Nacht! Doch im Großen und Ganzen hat sich der Trip auf jeden Fall gelohnt. Ich habe viele tolle Sachen gesehen und erfahren, ich hatte super viel Spaß mit den Leuten, die mit da waren und ich komme sicherlich nochmal zurück in die USA.
Hier füge ich mal die Blogs von den anderen ein, falls ihr noch mehr sehen oder lesen wollt:
Julia: https://saltspringjulia.wordpress.com/
Clary: http://www.directionofadventure.com/
Und Clary’s Vlog:
https://www.youtube.com/watch?v=ot9hV01emDc
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