Hallo zusammen!
Ich sollte eindeutig mal kreativer werden in der Titelwahl. Aber außer in der Schule passiert halt echt nicht viel und mit Bildern sieht es im Moment auch schlecht aus, weil ich nicht wie der letzte Idiot mit Kamera durch die Schule laufen möchte. Aber ich denke, es ist schon interessant, auch für mich selbst zu sehen, wie die ersten Schultage so waren und dann kann man sie mit den letzten vergleichen.
Also morgens sind wir wie gestern auch ganz normal zur Schule gefahren. Weil meine Geschwister halt früher Schulbeginn haben als ich, bin ich dann immer schon recht früh da. Ich bin erst mal ins Sekretariat gegangen und habe nach meinem Schließfach gefragt, was ich ja gestern vergessen hatte. Die haben mir dann erklärt, wo das ist und ich bin dahin gelaufen. Da waren ein paar Mädchen, die mir dann gezeigt haben, wie man das Schloss drehen muss, damit das Schließfach sich halt öffnen lässt. Das ist eine ziemlich komplizierte Sache und ich habe mein Schließfach leer gelassen, weil ich ja auch noch keinen Ordner habe. Ich denke mal, das Zeug für die Schule kaufe ich am Wochenende, weil ich jetzt auch genau weiß, was ich alles brauche. Danach bin ich zurück zum Eingang gegangen, wo inzwischen ein paar andere International Students waren. Ich weiß, dass ich mal mehr auf die Kanadier zugehen sollte, aber manchmal ist es gut jemandem bei sich zu haben, dem es genauso geht. Mit all meiner Schlauheit hatte ich nämlich auch meinen Plan zuhause vergessen, wo drauf steht, was ich in welchem Raum und bei welchem Lehrer habe. Also musste ich alles aus meinem Gedächtnis wiederfinden und habe mich sogar ohne Probleme so durchgeschlagen.
Mein erster Block war heute B, also Mathe. Wir haben Zettel bekommen zu dem, was die im nächsten Schuljahr machen würden, über Tricks beim Teilen gesprochen und ein wenig geknobelt. Ich saß neben Clara, einem deutschen Mädchen, die übrigens auch einen Blog schreibt (→ https://claragoesnorth.wordpress.com/ ) und zusammen war das kein Problem, auch wenn wir eventuell mal wieder zu viel Deutsch geredet haben, was ich mir echt abgewöhnen muss. Doch ich denke, dass ich wirklich in den Mathe Kurs für die 11 wechsele. Aber was richtig gut zeigt, wie locker das hier alles ist, ist, dass die anderen Schüler total erstaunt waren, dass wir in Deutschland unsere Arbeiten nie mit einem Partner zusammen machen, denn hier schreibt man fast nur „partner tests“.
Danach hat man einen Flex Block und ich versteh immer noch nicht so wirklich, was das ist. Auf jeden Fall hatten wir heute dort eine Versammlung mit allen Schülern aus Grade 10 und der Schulleiter hat nochmal ein paar motivierende Worte gesagt. Mit Maren, der anderen Clara und Lilli (alle deutsch, aber echt nett) bin ich dann nochmal zu unseren Schließfächern gegangen und wir haben versucht, sie aufzubekommen, woran wir allerdings kläglich gescheitert sind. Also haben wir einen Typen gefragt, der gerade vorbeilief und er hat uns das dann noch ein paar Mal erklärt und gezeigt. Aber irgendwie haben wir uns immer noch zu dämlich dafür angestellt. 😀 Nach dem Flexblock geht man hier in seinen Homeroom, das ist bei mir der gleiche Raum und der gleiche Lehrer, wie in Science, was heute recht passend war, weil ich danach sowieso Science hatte. Dort hat er uns die Termine für die Woche gezeigt und das war es dann auch. Ich bin in einem Homeroom mit nur Jungen und Maren.
In Science sitze ich mit drei kanadischen Mädchen am Tisch, die echt nett sind. Der Lehrer macht seinen Unterricht auf Power-Point Folien, druckt sie dann mit Lücken aus, wir müssen die Lücken füllen und einige Aufgaben dazu machen. Ich habe mich ein wenig mit den anderen Mädchen unterhalten und wir haben uns gegenseitig geholfen. Die machen erst die Grundlagen des Periodensystems und das ist für mich echt einfach. Allerdings ist das mit dem Englisch noch nicht alles so verständlich und daher bleibe ich wohl in dem Kurs.
Um 12.40 war dann der halbe Schultag um und ich hatte Lunchpause. Da haben wir dann alle endlich mal unser Schließfach aufbekommen, aber ich könnte mit euch wetten, dass ich das morgen schon nicht mehr hinbekomme. Wir haben unsere Brote gegessen und hatten ein Leadership Treffen. Dort waren recht viele Mädchen und ein paar Jungs, die alle total engagiert rüberkamen und da habe ich mich etwas verloren gefühlt. Doch ich würde trotzdem gerne Teil dieser Gruppe werden und mithelfen, unsere Schule zu verbessern. Also vielleicht sollte ich erst mal erklären, was Leadership überhaupt ist und ich muss dazu sagen, dass ich das selber noch nicht so ganz verstanden habe, aber man kümmert sich halt um so Schulaktivitäten und organisiert den ganzen coolen Stoff, der in der Schule so passiert. Aber nicht jeder kommt in diese Gruppe halt rein und ich denke, als Internationaler Student ist das zwar eine gute Möglichkeit, sich zu engagieren und neue Leute kennenzulernen, aber am Anfang kennt man sich halt selbst noch nicht so aus.
Nach der Lunchpause hatte ich dann Information Technology und ich habe heute immerhin herausgefunden, was ich machen muss. Und zwar eine PowerPoint Präsentation über „Bottled water“. Ich muss alles selber zusammensuchen, die Präsentation mit allem drum und dran erstellen und das in einer Woche. Auf mich wirkt das im Moment unmöglich und ist wohl mit viel Stress verbunden. Aber ich schaffe das schon irgendwie. Morgen muss ich erst ein mal herausfinden, wie ich das alles speichern soll, weil daran bin ich heute echt mit meinem Englisch verzweifelt.
Zuletzt hatte ich noch Yearbook und dieses Fach ist so fürchterlich langweilig. Wir waren heute wieder nur so ein paar Schüler, der Lehrer hat von allen möglichen uninteressanten Dingen erzählt und ich war einfach nur froh, als das Fach vorbei war und ich endlich nach Hause konnte. Ich hatte mir das eindeutig besser vorgestellt und hoffe mal, ich kann da noch was umwählen.
So, als die Schule um viertel nach vier vorbei war, bin ich abgeholt worden, wir sind nach Hause gefahren, haben uns Bilder angeschaut, ich habe mich etwas ausgeruht, wir haben zu Abend mal wieder Suppe gegessen, ich schreibe gerade meinen Blogeintrag, der über 1000 Wörter hat, obwohl ich doch nur in der Schule war, und eigentlich möchte ich nur noch schlafen.
Also Gute Nacht,
Sara
na das hört sich ja schon etwas chaotisch an, aber das wird schon 🙂
ich wünsch Dir auf jeden Fall viel Erfolg!
LG Agnes