Hallo zusammen,
nach Legenden soll dieser Berg mal höher als der Chimborazo gewesen sein. Inzwischen misst er nur noch 5.300m, aber auch die haben wir nicht komplett erklommen. Stattdessen sind wir bis zur wunderschönen Laguna Amarilla gewandert. Der Weg war matschig, aber hat sich definitiv gelohnt.
Am Freitag bin ich bereits nach Riobamba gefahren, habe mich mit anderen Freiwilligen getroffen und wir haben zusammen gekocht. Nächsten Morgen sind wir früh aufgestanden und haben uns auf den Weg nach Penipe und noch ein Stück weiter gemacht, wo der 11km lange Weg bis zur Lagune anfing.
Wir wurden noch gefragt, ob wir nach dem vielen Regen der letzten Tage nicht Gummistiefel haben wollen, aber wir zogen unbesorgt auch ohne los. Bepackt mit Rucksack und dickem Schlafsack ging es zunächst im Nieselregen einen Schotterberg hinauf und unsere Motivation war eher miserabel. Der restliche Weg war dann geprägt durch viel Matsch und wir verstanden, wozu die Gummistiefel gedacht waren, aber immerhin nicht noch mehr Regen. Auch so fanden wir einen Weg durch den Matsch, auch wenn wir schon mal knöcheltief drinstanden. Solange kein Matsch im Schuh alles gut, lautete unsere Devise. Mir hat es total gutgetan, einfach mal einen Tag weit weg von allem einfach in der Natur zu sein, die Aussicht zu genießen und mich nur auf den nächsten Schritt zu konzentrieren.
Nach sieben Stunden Wanderung kamen wir dann beim „Refugio“ an, wo wir das letzte Tageslicht zum Kochen nutzten, denn es gab keinen Strom, also auch kein Licht. Wir aßen gemeinsam im Kerzenschein um den warmen Herd herum und gingen früh schlafen.
Schließlich hieß es nächsten Morgen früh aufstehen, um die letzten Höhenmeter bis zur Lagune zu erklimmen. Die letzten Meter waren wirklich anstrengend und mit Klettern verbunden, aber dafür wurden wir mit einer traumhaften Aussicht über die Lagune belohnt.
Der Rückweg ging wesentlich schneller, es ging bergrunter, wir hatten uns alle schon mit dem Matsch abgefunden und unterhielten uns viel, sodass die Zeit verflog. Matschig und müde stieg ich abends in den Bus zurück nach Guaranda.
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