Hallo zusammen,
endlich bin ich in Ecuador angekommen und ich kann es kaum glauben, dass ich ein ganzes Jahr in diesem Land verbringen werde. Noch bin ich in Quito, der Hauptstadt, aber am Donnerstag geht es dann in mein Freiwilligenprojekt und zu meiner Gastfamilie.
Meinen gepackten Koffer habe ich Sonntagmorgen noch einmal mehr oder weniger über den Haufen geworfen. Denn mir war aufgefallen, ich hatte noch einiges vergessen, wie zum Beispiel einen warmen Schlafsack. Nach dem letzten deutschen Sonntagsessen ging es gegen halb vier mit meiner Familie zum Flughafen nach Düsseldorf. Dort habe ich mich mit den 15 anderen Freiwilligen getroffen, die mit der gleichen Organisation nach Ecuador fliegen. Einer von ihnen war auf Krücken unterwegs und hatte ganz schön zu kämpfen mit dem vielen Gepäck. Mein Koffer war mit 24,5 Kilogramm zwar etwas über dem vorgeschriebenen Gewicht, meine Rucksäcke auch etwas schwer und zu groß, aber die Frau am Schalter hat zum Glück ein Auge zugedrückt. Aber ich war lange nicht die einzige, andere hatten an die 30 Kilogramm.
Nach tausenden Abschiedsumarmungen, ging es durch die Sicherheitskontrolle. Mein Rucksack wurde dabei wegen Verdacht auf Sprengstoff eingesammelt. Nachdem die Beamten ihn ganz ausgeräumt hatten, stellte sich heraus, es lag an der Mirabellenmarmelade meiner Mutter. Die musste ich dann leider zurücklassen. Aber der Flug nach Madrid verlief problemlos und wir verbrachten die zwei Stunden mit Karten spielen. Bis zum Flug weiter nach Quito um halb zwei hatten wir dann noch rund vier Stunden Aufenthalt. Eine meiner Mitfreiwilligen hatte am Montag Geburtstag, also haben wir im Duty Free Shop noch Schokolade und Sekt besorgt und angestoßen. Einer ihrer vermutlich anstrengendsten aber auch längsten Geburtstage. Schließlich kommen hier in Ecuador noch sieben Stunden Zeitverschiebung oben drauf.
Gegen sieben Uhr morgens sind wir in Quito gelandet. Ich hatte im Flugzeug etwas geschlafen und durch die Vorfreude war ich da noch total munter. Ronja und Lenin, unsere Mentoren, nahmen uns herzlich in Empfang. Mit einem vollkommen überladenen Bus durch unsere Gepäckberge ging es dann ins Hostel. Dort hievten wir die schweren Koffer und Rucksäcke die Treppen hoch in den 4. Stock, wo ich das erste Mal etwas von der Höhe merkte und direkt aus der Puste war. Wir teilen uns ein Zimmer mit acht Personen und mit den Koffern auf dem Boden verteilt, findet sich kaum noch ein Platz zum hintreten.
Das Highlight des Hostels ist die Dachterasse. Dort aßen wir zum Frühstück Brötchen mit Banane und Rührei. Die Aussicht von dort über Quito ist traumhaft.
Den restlichen Morgen hatten wir Freizeit und zogen vorsichtig alleine los. In einer Markthalle in der Nähe bestaunten wir die Obststände und die günstigen Preise an den Essensständen. Und mir wurde zum ersten Mal bewusst, wie klein die Ecuadorianer wirklich sind. Auf der Straße jemanden zu begegnen, der größer ist als ich, kommt eher selten vor.
Nach dem Mittagessen hatten wir einige wichtige aber auch lästige Dinge zu erledigen. Wir waren beim Notar, um unsere Visa beglaubigen zu lassen, und besorgten Sim-Karten fürs Handy. Allerdings stellte sich das eindeutig komplizierter als geplant heraus. Meine Sim-Karte funktioniert bisher leider noch nicht und auch das Wlan in unserem Hostel funktioniert kaum. Nach dem vielen hin und her laufen war ich sehr erschöpft. Nach dem Abendessen im Hostel und einer glücklicherweise sogar warmen Dusche, fiel ich nur noch erschöpft ins Bett.
Ich hoffe mal, mein Internet schafft es jetzt, das hochzuladen. Die nächsten Tage berichte ich euch dann von dem restlichen Seminar in Quito.
Liebe Grüße,
Sara
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